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SBB sprechen ab dem 4. Juni wieder von «Personenunfällen»

Keystone-SDA
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Bern,

Die SBB passen ihre Kundeninformation bei Personenunfällen ab Mittwoch wieder an.

Ein Zug der SBB
Ab dem 4. Juni sprechen die SBB wieder von «Personenunfällen» statt von einem «Fremdereignis». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit letztem Juli sprach die SBB nicht mehr von «Personenunfall», ausser in Zügen.
  • Jetzt macht die SBB einen Rückzug und will wieder von «Personenunfall» sprechen.
  • «Fremdereignis» habe bei Reisenden für Unverständnis und Aggressionen gesorgt.
  • Das Zurückkrebsen sorgt bei Experten für viel Kritik.

Künftig nutzt die SBB auf allen Kommunikationskanälen den Begriff «Personenunfall» an der Stelle des Sammelbegriffs «Fremdereignis». Fachpersonen zeigen sich besorgt.

Ziel davon ist eine transparente Kommunikation, wie die SBB in einer Mitteilung schrieben. Damit sollen Reisende die Unterbrüche besser einordnen, die Folgen eher abschätzen und sich über Reisealternativen informieren können.

Welche SBB-Kommunikation findest du besser?

Bisher war nur in den direkt betroffenen Zügen und Bahnhöfen die Rede von «Personenunfällen». Auf anderen Kanälen nutzten die Bahnen seit vergangenem Sommer den Begriff «Fremdereignis». Darunter fielen neben Personenunfällen auch etwa Personen oder Tiere in Gleisnähe, Kollisionen mit Tieren oder Polizeieinsätze. Damit wollten die ÖV-Unternehmen Nachahmungseffekte vermeiden.

Experten warnen vor neuen Kommunikation der SBB

Genau davor warnen nun Fachpersonen. Die Zürcher Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ZGPP) zeigten sich in einer Mitteilung besorgt, dass die neue Sprachenregelung ein Risiko für mehr Nachahmungen bergen könnte. Der Begriff «Personenunfall» widerspreche klar den Empfehlungen der Suizidprävention.

Damit werde nicht explizit auf einen Suizid hingewiesen, jedoch werde eine solche Absicht indirekt suggeriert. Die ZGPP habe deshalb direkt bei den SBB für eine sensiblere Kommunikation appelliert, hiess es weiter.

Diese hingegen gaben an, dass sich der Begriff «Fremdereignis» nicht bewährt habe. Reisende hätten ihn nicht verstanden. Mitarbeitende seien oft mit Unverständnis und vermehrt auch mit Aggressionen konfrontiert gewesen.

Brauchst du Hilfe?

Bist du selbst depressiv oder hast du Suizidgedanken? Dann kontaktiere bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).

Unter der kostenlosen Hotline 143 erhältst du anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.

Für Kinder oder Jugendliche steht die Notrufnummer 147 zur Verfügung.

Hilfe für Suizidbetroffene: www.trauernetz.ch

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